Scherenschnittfilm für das Volkstheater Bad Endorf

"Ich arbeite mit Schatten und Licht, weil sie das Wesen aller Dinge sind." Lotte Reiniger im Interview für das Magazin "Filmkritik" 1968. 

Lotte Reiniger gilt als Pionierin des Scherenschnitt-Films und zeigte bereits im vergangenen Jahrhundert, dass der Einsatz von Licht und Schatten einer Erzählung eine einzigartige und faszinierende Atmosphäre verleiht.

Im Rahmen ihres W-Seminars unter der Leitung der Kunstlehrerin Marie-Therese Hohe haben Schülerinnen und Schüler des Ludwig-Thoma-Gymnasiums Prien in diesem Sinne einen Scherenschnitt-Film über den heiligen Christophorus erstellt, welcher im aktuellen Stück des Volkstheaters Bad Endorf „Irmengard vom Chiemsee“ gezeigt wird. Das Stück ist noch bis zum 2. Juli immer freitags um 20 Uhr und sonntags um 14 Uhr zu sehen.

Geschichten zu erzählen und bildhaft darzustellen, ist ein menschliches Grundbedürfnis. Seit Anbeginn der Zeit werden Geschichten ausgetauscht, um Erfahrungen, Emotionen und Erlebnisse zu teilen. Besonders kraftvoll ist dabei die Verbindung von Erzählung und Bild, denn diese ermöglicht es uns, unsere Fantasie zu beflügeln und uns in die Charaktere und Handlungen hineinzuversetzen. Das „Spiel bewegter Schatten“ erfordert insbesondere Geduld und Präzision, denn neben der Illustration der Erzählung um den heiligen Christophorus mussten die Figuren und Szenerien sorgfältig ausgeschnitten und platziert werden. Für ca. 4 Minuten Film arbeiteten die Schülerinnen und Schüler des W-Seminars insgesamt über 9 Stunden am Stück und fertigten über 2500 Einzelbilder, die mit der App "Stop Motion" zu einzelnen Filmsequenzen zusammengefügt wurden. Davor wurden die Glieder der Figuren aus schwarzem Karton ausgeschnitten und mit kleinen Postklammern zusammengesetzt. Die Postproduktion des Films übernahm Samuel Hofmann, dessen Eltern auch die Intendanten des Volkstheaters sind. 

Wir bedanken uns herzlich beim Volkstheater Bad Endorf für das Vertrauen und die spannende Zusammenarbeit!

Der fertige Film kann unten angesehen werden!

Text und Bilder: Marie-Therese Hohe