Die Geographie als Wissenschaft
Geographie ist Teil der Geowissenschaften und ihrerseits wieder unterteilt in die beiden Hauptbereiche Physische Geographie und Humangeographie. Somit beinhaltet die Geographie Elemente der Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften.
Dabei lassen sich Physische und Humangeographie jeweils in mehrere Teilgebiete gliedern.
Teildisziplinen der Physischen Geographie sind z.B. die Geomorphologie, die Bio- und Bodengeographie, die Geoökologie, Hydrologie und Klimatologie. Sehr vielfältig sind auch die Teilgebiete der Humangeographie, z.B. Bevölkerungs-, Stadt-, Verkehrs-, Agrar-, Industrie-, Wirtschaftsgeographie.
Ein anderes – traditionelles – Modell unterteilt die Geographie in Allgemeine Geographie und Regionale Geographie. Demnach sind Physische und Humangeographie der Allgemeinen Geographie zuzuordnen, während sich die Regionale Geographie mit bestimmten Regionen der Erde und ihren räumlichen Besonderheiten beschäftigt sowie deren Veränderungsprozesse z. B. durch Eingriffe des Menschen beschreibt.
Ureigene Forschungsgegenstände der Geographie sind Fragen nach der Entwicklung und räumlichen Struktur der Erdoberfläche sowie Fragen, wie der Mensch diese Räume prägt und verändert.
Ein relativ moderner Teilbereich der Geographie, der jedoch aktuell immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Geoinformatik. Ihre Aufgabenfelder sind u.a. die Fernerkundung der Erde mit Hilfe von Satelliten, die digitale Kartographie und die Entwicklung von geographischen Informationssystemen (GIS).
Die Geographie als Unterrichtsfach
Im LehrplanPLUS für Gymnasien heißt es: „Im Fach Geographie beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit raumbezogenen Strukturen und Prozessen auf der Erde. Oberstes Ziel des Geographieunterrichts ist es, unseren Planeten als Lebensgrundlage des Menschen in seiner Einzigartigkeit, Vielfalt und Verletzlichkeit zu begreifen und verantwortungsbewusst mit ihm umzugehen.“ (https://www.lehrplanplus.bayern.de/Fachprofil/gymnasium/geogarphie/5)
Die Schülerinnen und Schüler lernen einige Teilbereiche der Geographie und ihr Zusammenwirken in unterschiedlichen Räumen und Regionen kennen. Dabei erkennen sie auch die Einflüsse des Menschen auf den Raum, sehen daraus sich ergebende Konflikte, denken aber auch über mögliche Lösungsansätze nach.
Unterrichtet wird das Fach Geographie am Gymnasium in den Jahrgangsstufen 5, 7, 8, 10, 11 und 12, wobei sich der Blick im Laufe der Jahre weitet vom Heimatraum, über Deutschland und Europa in verschiedene Regionen weltweit.
Neben den thematischen Inhalten werden die Schülerinnen und Schüler auch vertraut gemacht mit geographischen Arbeitsmethoden. Die Erfahrung erworbenen Wissens in der Realität ermöglichen Exkursionen, z.B. zu Bauernhöfen in der näheren Umgebung, ins Südostbayerische Naturkunde- und Mammutmuseum in Siegsdorf, ins Salzbergwerk mit Besuch des Salzlabors in Berchtesgaden in der 5. Klasse oder in den Eine Welt-Laden in Prien in der 8. Klasse. In der Oberstufe, v.a. in W- und P-Seminaren, ist interdisziplinäres Arbeiten möglich. Als Beispiel sei ein W-Seminar genannt mit dem Titel „Untersuchung der Chiemgauer Alpen aus geographisch-biologischer Sicht“.