Gelassenheit und Miteinander - dass dieses Motto, das der neue Schuldirektor Andreas Schaller am LTG bei der ersten Lehrerkonferenz vor Beginn dieses Schuljahres ausgab, gut bei der LTG-Schulfamilie ankommt und Wirkung zeigt, offenbarte sich bei der offiziellen Amtseinführung im König-Ludwig-Saal. So war der Saal mehr als gut gefüllt, zahlreiche Ehrengäste wie Ministerialbeauftragter Ltd OStD Richard Rühl, Stellvertretender Landrat Josef Huber, Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner, Bürgermeister Jürgen Seifert und Amtskollegen aus den umliegenden Gemeinden, Schuldirektoren aller Priener Schulen und des Landkreises sowie Abgesandte zahlreicher Priener Vereine nahmen am Festakt teil. Auch die große LTG-Schulfamilie - Lehrer, Schüler, Elternbeirat und Förderverein - war eingeladen und zugegen. Musikalisch-vielfältige Beiträge von Bigband, großem Chor, Hackbrett-Trio und Lehrerchor sorgten für gute Unterhaltung und auch beim Catering, das die LTG-Schulfamilie übernahm, blieben keine Wünsche offen. Schon in seiner Begrüßung ließ der neue stellvertretende Schuldirektor Rainer Hoff anklingen, dass das Willkommen-Gefühl wichtig sei und dass an der Schule gute Stimmung herrsche. Er habe nun schon des Öfteren gehört: „Ich fühle mich wohl an dieser Schule“. Ministerialbeauftragter Ltd OStD Richard Rühl fasste nach einem Abriss der Vita des neuen Schuldirektors die Anforderungen an einen Schuldirektor zusammen: pädagogische Fähigkeiten, kommunikative und soziale Kompetenz, Verwaltungserfahrung sowie das Gefühl für die Verantwortung für Bildung und Erziehung. Die beiden Sinnsprüche „Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, trägt sie an der falschen Stelle.” (Mao Tse-Tung) und „Neue Leute dürfen nicht Bäume ausreißen, nur um zu sehen, ob die Wurzeln noch dran sind” (Henry Kissinger) seien nicht diametral zu sehen, sondern machten einen guten Schulleiter aus. Und Andreas Schaller bringe dafür mit seinem „American way of life” (Andreas Schaller ist Englisch- und Sportlehrer) und seiner „russischen Seele” (Andreas Schaller war sieben Jahre lang auf der Krim für das deutsche Auslandsschulwesen zuständig) die besten Voraussetzungen mit. Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner erklärte, dass Bildung der wichtigste Rohstoff sei. Das LTG mit Herz, Hand und Verstand weiterzuentwickeln, wie es schon sein Vorvorgänger Günther Madsack getan habe, sei dafür der Grundstock. Stellvertretender Landrat Josef Huber befand: Eine Schule zu leiten bedeute viel Verantwortung und sei eine Herausforderung. Dabei sei es wichtig, nicht nur Wissen, sondern auch gute Umgangsformen zu vermitteln. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an das Grundgesetz Art. 1, das mit der Würde des Menschen beginnt. „Verlernen Sie das Lachen nicht und geben Sie der Schule ihren persönlichen Stil” ermunterte er Schaller, ehe er mit einem Versprechen aufwartete. Der Umbau der Schule (u.a. Neubau von Trakt I und energetische Sanierung der beiden Trakte II und III) sei zwar beinahe abgeschlossen, aber die Baumaßnahmen seien damit noch nicht vorbei: In der kommenden Legislaturperiode werde der Kreistag konkret den Neubau einer Turnhalle angehen - das LTG bekommt eine neue Turnhalle. Einen Satz, den das Publikum sofort mit lautem Applaus quittierte. Bürgermeister Jürgen Seifert bedankte sich zuerst für die Zusage einer neuen Halle, ehe er sich an den neuen Schulleiter wandte. Seifert zitierte Ely Samuel Parker: „Der Lehrer, der nur Kenntnisse vermittelt, ist ein Handwerker – der Lehrer, der den Charakter bildet, ein Künstler.” Lehrer zu sein sei nicht nur Beruf, sondern Berufung. Wichtig sei es deshalb im Schulleben, Menschen zusammenzubringen, ohne auf den Stundenplan zu schauen. „Laufen lassen, wo es gut läuft, und eingreifen, wo nötig.” Elisabeth Kirchner, Vorsitzende des Elternbeirats, überreichte dem Schulleiter eine Schultüte, bestückt mit Eigenschaften wie Geduld, Neugier, Humor und Leidenschaft und zahlreichen Wünschen wie wertschätzendem Miteinander, „Gelassenheit auch bei abstrusesten Abistreichen” und dass sich alle - Schüler wie Lehrer - am LTG wohlfühlen. Laurent Westermeyr, Vorsitzender des Förder- und Freundeskreises des LTG, wünschte dem Schulleiter „Motivation, einen kühlen Kopf, offene Ohren, Mund, Augen (eins offen und eins, das man zudrücken kann), Herz, viele Hände, Sitzfleisch und mindestens zwei Paar Beine (ein Paar flink und das andere ruhig)“. Die Schülersprecher Eva Neumayr, Valentin Westermeyr und Thomas Lange überreichten dem neuen Schulleiter einen Pullover und eine Mütze mit dem LTG-Logo als Antrittsgeschenk und bedankten sich beim neuen Schulleiter: „Sie haben von uns mehr Teilhabe und Engagement am Schulleben gefordert”, was ihnen Pflicht und Ehre zugleich sei. Martin Staiger vom Personalrat der Schule erklärte: „Die Schüler stehen im Mittelpunkt” und schon allein deshalb sei ein Miteinander wichtig, aber auch das Motto der Gelassenheit, das Schaller ausgegeben habe. Der neue Schuldirektor befand, dass er „unverschämtes Glück mit dem LTG” habe. Trotz der verschiedensten Vorschriften und Ideen, sei es bezüglich des Übergangs vom G8 zum G9, des gemeinsamen Abiturs von LTG- und Waldorf-Abiturienten in diesem Jahr oder des frühen Schulstarts um 7.15 Uhr, sei es wichtig, entspannt und gelassen zu bleiben. „Was ist, ist.” Namentlich bedankte er sich bei seiner Mutter und seinen Kindern für diese Gaben, auch sein ehemaliger Chef, der Bruckmühler Schuldirektor und seine Jahre im Ausland hätten ihn dazu angeleitet. Von Anfang an sei am LTG das Gefühl vermittelt worden, willkommen zu sein, und das wolle er zurückgeben. Er bemühte Helmut Schmid: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.” Aber er fühle sich nicht krank, im Gegenteil, er wolle, dass er und das LTG gut miteinander können. Seine Vision sei, das solle auch zukünftig so bleiben. Der Lehrerchor griff in seinem Beitrag das Stichwort Gelassenheit auf. Zur Melodie von „The First Noel” versprach das Kollegium „neues Jahr, neuer Kopf, neue Ideen - wir tragen, gestalten sie mit und verstehen: Was ist, das ist - und Gelassenheit sei!” Andreas Schaller (57) ist seit 1. August neuer Direktor am LTG. Über 900 Schüler, weit mehr als 80 Kollegen plus die Mitarbeiter in der Verwaltung und Hausmeister leitet er seit mehr als 100 Tagen. Der zum Gymnasiallehrer für Sport und Englisch ausgebildete Pädagoge war zuerst als Lehrer in Miesbach, hier auch u.a. als Snowboard-Referent tätig, und wirkte zusätzlich als Prüfer bei Staatsexamina mit. Von 2001 bis 2008 war er auf der Krim als Berater für deutsche Schulen im Ausland zuständig. Nach einer weiteren Station in München wurde er 2012 stellvertretender Schuldirektor am Gymnasium Bruckmühl, ehe er diesen Sommer zum Direktor des LTG ernannt wurde. Den Chiemgau kennt der gebürtige Münchner gut, verbrachte er doch seine Ferien oft bei den Großeltern in Sachrang. Auch heute noch kann man den zweifachen Vater oft in den Bergen antreffen, sind seine beiden Kinder doch begeisterte Skirennfahrer, und er selbst bewegt sich gern auf Skiern oder dem Mountainbike. Zeitungsbericht aus der Chiemgau-Zeitung von Frau Elisabeth Kirchner
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Am 29. November fand bereits der 4. „Global Day of Climate Action“ statt. Wieder gingen weltweit viele Millionen Menschen auf die Straße, um ein Zeichen für eine neue Klimapolitik zu setzen. Universitäten und Hochschulen beteiligten sich unter dem Motto „LecturesForFuture“, indem reguläre Lehrveranstaltungen durch solche mit klimawissenschaftlichen Inhalten ersetzt wurden. Eine Steilvorlage bot am Vortag bereits die Politik: Seit 28. November befindet sich die Europäische Union im Klimanotstand. Grund genug für uns, am LTG ebenfalls ein Zeichen zu setzen: Und so hieß es am Freitag „LTG4Future“. Dank der Initiative von Herrn Gerl und Herrn Vogl gelang es, insgesamt über 200 Schülerinnen und Schülern (darunter die gesamte Q11 sowie Teile der Q12) eine besondere Unterrichtsstunde in der Aula zu bieten. Zunächst referierte Herr Vogl ausgehend von extremen Wetterereignissen im Jahr 2019 über Ursachen und Folgen der Erderhitzung, im Anschluss gab Herr Gerl einen Einblick in die Problematik des weltweiten starken Verlustes an Biodiversität, welcher nicht zuletzt auch in Zusammenhang mit der raschen Klimaveränderung steht.
WeiterlesenIn wenigen Tagen beginnt erneut eine Weltklimakonferenz, diesmal in Spanien. Diese Konferenz beschließt ein weiteres Jahr der weltweit ungezügelten Emission von Treibhausgasen und sie beschließt ein Jahr mit weltweit sichtbaren Folgen der Klimakrise – Schneechaos im Alpenraum, Waldbrände in Brasilien, USA und Australien, Dürre In Europa, Überflutung in Venedig und schon wieder ein Schneeinferno und Murenabgänge in Österreich… Das Klima kippt! Noch bleibt ein wenig Zeit zum radikalen Umsteuern. Um die Vorgänge hinter der nötigen Klimapolitik besser zu verstehen und schmerzhafte und schwierige politische Verhandlungen selbst nacherleben zu können, bekamen die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen im Rahmen eines Planspiels die Gelegenheit eine Weltklimakonferenz zu simulieren. Der Veranstalter war der Multivision e.V., ein gemeinnütziger Verein für Jugend- und Erwachsenenbildung in Zusammenarbeit mit myclimate, eine internationalen Initiative für weltweit messbaren Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. Im Rahmen des Planspiels wird eine echte UN- Klimakonferenz nachgespielt. Wie in der Realität mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Vertreter ihrer Länder (z.B. USA, Europäische Union, Indien) durch Ihr Verhandlungsgeschick und mit Hilfe ihrer getroffenen Entscheidungen die Erhöhung der Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 auf möglichst unter 2 Grad begrenzen. Nach drei Verhandlungsrunden und des intensiven Einsatzes der Schüler wurde in der LTG-Welt die Temperaturerhöhung auf 2,4°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau begrenzt. So konnten die Schüler in einem professionell moderierten Planspiel nicht nur einen politischen Entscheidungsprozess nacherleben, sondern haben auch festgestellt, dass ambitionierte Schritte auf allen Ebenen, auch der persönlichen, notwendig sind, um die Erderwärmung auf ein womöglich akzeptables und zukunftssicheres Niveau zu begrenzen. Dank der Unterstützung durch das Bundesumweltamt und das Bundesministerium für Umwelt war diese sehr gewinnbringende Veranstaltung kostenfrei. Umwelt-Team (Nikolaus Vogl und Kristina Reicheneder)
WeiterlesenAm 24.10.2019 erhielten die Q11 sowie der Ethikkurs der Q12 einen zweistündigen Vortrag von Prof. Dr. med. Mathias Freud, dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs. Ziel des Vortrags waren sowohl die Aufklärung über das Krebsrisiko als auch der Erwerb eines fundierteren Wissens über die Krankheit. Dieses Wissen kann zum Beispiel als Grundlage für medizinethische Diskussionen im Rahmen des Ethik- und Religionsunterrichts der Oberstufe dienen. Extreme Fragestellungen in diesem Kontext ergeben sich aus Dilemmas, die beispielsweise entstehen, wenn man hohe Behandlungskosten, niedrige Heilungschancen und das Alter eines einzelnen Krebskranken mit den Bedürfnissen der Gesamtbevölkerung und den mit gleichem Geld erzielbaren gesellschaftlichen Fortschritten aufwiegt. Ist es ethisch gerechtfertigt einen (Krebs)Patienten (nicht) zu behandeln und, wenn ja, wann und warum? Die Beantwortung einer solchen Frage, die letztlich die monetäre Wertung eines Menschenlebens erfordert, ist unbequem, nicht definitiv beantwortbar und hat immer ethisch problematische Komponenten – egal aus welcher Position man argumentiert. Gerade deswegen erschien uns ein Einblick in die medizinische Realität, der vielleicht zu einer etwas begründeteren Diskussion beitragen kann, so wertvoll. Wir lernten die verschiedenen Krankheitsbilder des Krebses kennen und erfuhren, wie häufig bestimmte Krebsformen, wie z.B. der Brustkrebs, sogar bei jungen Erwachsenen bis 39 Jahre sind. Darüber hinaus wurden wir über Risikofaktoren, wie etwa das Rauchen oder den Ernährungsstil, aufgeklärt, woraufhin viele interessante Fragen von Schülerseite beantwortet wurden. Besonders eingehend wurde die Frage „Wie gehe ich eigentlich mit jungen (ehemaligen) Krebspatienten um?“ diskutiert. „Wie normal soll ich die betroffene Person behandeln? Wann könnte meine Hilfsbereitschaft als verletzend aufgefasst werden?“. Prof. Dr. med. Mathias Freud gelang es, uns in den zwei Schulstunden sehr interessante und anregende Einblicke in die Onkologie zu bieten und uns insbesondere für das Thema „Krebs im jungen Erwachsenenalter“ zu sensibilisieren. Ich denke, ich spreche im allgemeinen Konsens, wenn ich sage, dass wir die Arbeit der „Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs“ als sehr wichtig und unterstützenswert empfanden. Katharina Klotz, Q12
WeiterlesenLeider hat uns der Hochnebel einen Strich durch die Rechnung gemacht! Tagelang gab der Wetterbericht sonniges Wetter aus - am Montag, den 11.11.2019 aber war dicke Suppe... Zwar lugte die Sonne um etwa 13 Uhr durch den Nebel und dann noch einmal kurz nach 16 Uhr - da der Merkurtransit jedoch erst um 13:30 Uhr begann, hatten wir einfach Pech. Trotzdem kamen viele interessierte Schülerinnen und Schüler und vertrieben sich die Wartezeit (die Hoffnung stirbt zuletzt!) damit, die Teleskope kennen zu lernen, den Transit per Livestream aus Abu Dhabi zu verfolgen oder einfach nur miteinander zu ratschen und fachzusimpeln. Wir hatten zwei Teleskope aufgebaut: eines für die direkte Beobachtung mit Sonnenfilter und eines zur Projektion auf einen weißen Papierschirm. Als dann um 16 Uhr - wir wollten gerade zusammenpacken, die Sonne so tief unterhalb der Nebelbänke stand, dass eine Beobachtung doch noch möglich erschien, schob sich trotzdem immer wieder ein Wolkenfetzen vor die Sonne, so dass ein Erkennen des Merkurs nicht gelang. Wir brachen darauf hin ab - und freuen uns auf den nächsten Merkurtransit im Jahre 2032...! Der Merkurtransit ist ein astronomisches Bedeckungsereignis: der Planet Merkur zieht von der Erde aus gesehen direkt vor der Sonnenscheibe vorbei. Nach dem gleichen Prinzip werden Exoplaneten (außerhalb des Sonnensystems) nachgewiesen. Dabei ist der Merkur als sehr kleiner schwarzer Kreis auf der hellen Sonnenscheibe zu sehen. So klein, dass er mit einer einfachen Sonnenfinsternisbrille nicht mehr direkt gesehen werden kann. Achtung: Nie mit einem Teleskop oder Fernglas ohne professionellen Sonnenfilter in die Sonne sehen - Erblindungsgefahr! Seidel
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