Prien am Chiemsee
Das Übersetzen von Texten ist an der Schule völlig aus der Mode gekommen. Dabei ist es für eine funktionierende Welt gerade in Zeiten der Globalisierung unersetzlich. Insbesondere die EU würde ohne eine Heerschar von Übersetzern, die in Straßburg und Brüssel ihrer wichtigen Tätigkeit nachgehen, nicht bestehen können. Um die Kompetenz des Übersetzens ein wenig in den Fokus der Schüler zu rücken, richtet die Europäische Kommission jedes Jahr einen Übersetzungswettbewerb für Schüler eines Jahrganges aus (heuer: 2002) aus: Iuvenes Translatores. Der lateinische Name ist irreführend. Gerade Latein kommt nicht vor, sondern alle anderen europäischen Sprachen. Es gilt einen schwierigen Text von der Fremdsprache in die Muttersprache zu übersetzen (nur so herum ist es wirklich erfolgreich) und dabei Kompetenzen in beiden Sprachen zu beweisen. Im Detail kann das wirklich extrem knifflig sein! Schulen, die teilnehmen wollen, müssen das Glück haben im Vorfeld ausgelost zu werden (wie wir in den beiden letzten Jahren). Es können nur 5 Schüler pro Schule teilnehmen. Dafür wurden von den Fremdsprachenlehrern die geeignetsten Kandidaten nominiert. In diesem Jahr haben vier Schüler (die fünfte Nominierte war krank) die Schule am 21. November in der zweistündigen Online-Klausur vertreten: Georg Eisner, Sophia Herrmann, Stefan Prell, Anna Cherdron, jeweils Englisch-Deutsch. Alle vier haben sich wacker geschlagen. Allein die Teilnahmeberechtigung hat sie schon zu echten Gewinnern gemacht! Wir gratulieren! OStR Franz Auer
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts sieht der Lehrplan der 9. Klassen vor, einen Besuch in einer Konzentrationslager-Gedenkstätte durchzuführen. Bei ungemütlichem Februarwetter begaben sich die Klassen in der Gedenkstätte Dachau auf den Weg, den ein Häftling durch das Lager zu nehmen hatte. Die Führungen wurden von pädagogisch geschultem Personal durchgeführt und bezogen das bereits im Unterricht erworbene Wissen über das NS-Regime und den Holocaust mit ein. An den Stationen Jourshaus, Appellplatz, Schubraum, Häftlingsbad und Baracken wurde den Schülerinnen und Schüler verdeutlicht, was es hieß, ein Häftling in einem Konzentrationslager zu sein. Vor allem die Größe des Geländes, die unglaubliche Enge der Unterkünfte und die unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen blieben nachhaltig in Erinnerung. Immer wieder wurden wichtige Fragen gestellt, auch am Endpunkt der Führungen, der Baracke X, in der sich eine funktionstüchtige, aber nachweislich nicht für eine massenhafte Tötung von Gefangenen genutzte Gaskammer und mehrere Krematorien befinden. Die gewonnenen Eindrücke und Informationen werden im Anschluss im Unterricht nachbesprochen und regen hoffentlich zu einer weiterführenden Beschäftigung mit diesem Thema an. Bericht: MfD
Wie ist die (fiktive) Realität in einer von afrikanischen Einwanderern geprägten Pariser Banlieue? Die bedrückende Antwort auf diese Frage bekamen die Oberstufe (= 10. Klasse/ Q11/ Q12) in Mike’s Kino: Das Leben dort ist geprägt von Gewalt, Perspektivlosigkeit, Kriminalität, Verzweiflung. So zumindest stellte es uns der aktuelle Kinofilm „Les Misérables“ ( im OmU, Preis der Jury auf dem Filmfestival von Cannes 2019! Prädikat „besonders wertvoll“) sehr drastisch vor Augen. Der Titel ist kein Zufall: Schon Victor Hugo hatte in seinem berühmten gleichnamigen Roman das Leid und die Wut der Armen in Paris (um 1830) beschrieben, allerdings noch romantisch verbrämt. Der aktuelle Film ist weit schonungsloser. In dieser Banlieue wird niemand glücklich: Die Kinder spielen inmitten der trostlosen Umgebung; die Erwachsenen versuchen irgendwie klarzukommen und eine Eskalation der Gewalt zu verhindern. Dazwischen stehen die Jugendlichen – einerseits noch kindlich und verletzlich, andererseits kompromisslos gewaltbereit. Und die Polizisten sind überfordert, ausgebrannt von der täglichen Konfrontation; sie sind auch nur Menschen. Und so schaukelt sich die Situation hoch, bis zur Katastrophe... Ich glaube, wir werden alle noch lange an diesen Film denken. Dieses Thema der sozialen Konflikte in den Banlieues hätte der Unterricht ansonsten niemals so eindringlich vor Augen führen können. Viele hatten beim Verlassen des Kinos wohl den gleichen Gedanken wie ich: Wie gut haben wir es hier, was für ein Glück haben wir, dass wir nicht dort leben müssen! OStR F. Auer
Zum dritten Mal wurde die weibliche LTG-Schulhandballmannschaft nun Südbayerischer Meister. In Allach besiegten die Prienerinnen die Schülermannschaften aus den drei Regierungsbezirken München (Louise-Schroeder-Gymnasium), Schwaben (Illertal-Gymnasium Vöhringen) und Niederbayern (Gabelsberger-Gymnasium Mainburg). Im Vorfeld hatte die LTG-Mannschaft schon auf Bezirksebene gewonnen, und nun hieß es erneut jede gegen jede, und das jeweils für 20 Minuten. Dabei war es bis zum letzten Spiel spannend, denn erst im allerletzten Spiel standen sich Prien und Vöhringen gegenüber, beide jeweils mit zwei Siegen aus den vorherigen Spielen. In der ersten Halbzeit glichen sich die Torverhältnisse immer wieder an und mit nur einem Tor Vorsprung (5:4) für Prien ging es in die einmütige Pause. Danach aber zeigte sich der Kampfwille der Priener Schülerinnen und mit einer stabilen Abwehr, aber auch mit schnellem Konterspiel gewannen sie überzeugend mit 13:7. Nun treten die LTG-Schülerinnen am 9. März in Forchheim (Oberfranken) gegen den Sieger aus Nordbayern an. Und wenn sie auch das Landesfinale für sich entscheiden, geht es im Mai nach Berlin zum Bundesfinale “Jugend trainiert für Olympia”. Schon zweimal in fünf Jahren schafften sie bisher die bayrische Meisterschaft: In 2016 waren sie bayerische Meister, durften aber damals aufgrund ihres jungen Alters nicht weiter auf Bundesebene ihre Wurf- und Mannschaftsstärke beweisen, danach waren sie zweimal in den „Final Four“ auf Landesebene. Im vergangenen Jahr traten sie dann als bayerische Meisterinnen im Bundesfinale in Berlin gegen die Sieger-Mannschaften aller anderen Bundesländer an. Die südbayrische Meisterschaft - ein großer Erfolg für das LTG, den nicht nur die Handballerinnen, sondern auch Oliver Kunz vom LTG und die Trainer Heidi und Thomas Leube, die zusammen die weibliche Handball-A und B-Jugend beim TUS Prien betreuen und als Mannschaftsbetreuer auch der Schulmannschaft im Rahmen der Sport-Arbeitsgemeinschaft-Handball zur Seite standen, feierten. Mal sehen, ob die Mannschaft nun erneut den Bayern-Pokal gewinnen und “das Triple” voll machen und ihr Bundesland würdig in Berlin vertreten kann. Elisabeth Kirchner
Wie die letzten Jahre auch gastierte eine Gruppe des White Horse Theatre am LTG und bot das Stück „The Two Gentlemen“ für alle Schüler/innen und Schüler der 10. Klassen zum Besten. Ganz in Anlehnung an den Shakespeare-Klassiker „The Two Gentlemen in Verona“ thematisierte die Komödie Freundschaft, Liebe und Treue bzw. Untreue in einem lebensweltnahen Kontext der Schüler/innen. Entgegen der Vorlage gibt es in der Shakespeare-Adaption jedoch kein Happy End, sondern die vier Protagonisten zeigen sich geläutert und die Jungen sowie die beiden Mädchen gehen zum Ende des Stücks getrennte Wege. Damit war das Stück im Sinne einer Komödie nicht nur unterhaltsam sondern richtete auch eine pädagogische Botschaft an das Publikum. Der lange Applaus für die Schauspieler brachte die Begeisterung der Schüler/innen deutlich zum Ausdruck. Das Englisch war gut verständlich, das Stück war toll inszeniert und die verschiedenen Rollen leidenschaftlich gespielt. Vielen Dank, Whitehorse Theater – gerne wieder im kommenden Schuljahr. Für die Fachschaft Englisch Martin Böswald