Prien am Chiemsee
(Berlin, 07.11.2018) Science on Stage Deutschland e.V. lädt vom 16.-18. November zum Nationalen Festival 2018 am Max Delbrück Communications Center der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin. Drei Tage lang stellen rund 100 der engagiertesten Lehrkräfte des Landes auf der Bildungsmesse innovative Projekte für den MINT-Unterricht vor. Mit Thomas Gerl und Franziska Steger sind in diesem Jahr auch erneut zwei Lehrkräfte des Ludwig-Thoma-Gymnasiums in Prien am Chiemsee dabei. Wenn bei Thomas Gerl und Franziska Steger Papierflieger durch das Klassenzimmer segeln, ist das kein Ausdruck von Langeweile – im Gegenteil: bei den beiden Priener Lehrkräften bilden sie den Mittelpunkt eines naturwissenschaftlichen Wettbewerbs. Die Schülerinnen und Schüler sollen herausfinden, welcher ihrer Papierflieger am „besten“ fliegt. Dafür müssen sie selbst Bewertungskriterien festsetzen und dann natürlich auch die Flugeigenschaften analysieren, um die Gewinner zu ermitteln. In einem kompetenzorientierten Unterricht, in dem die klassischen Phasen des naturwissenschaftlichen Erkenntnisweges spielerisch eingeübt werden, bauen die Schülerinnen und Schüler Papierflieger und beobachten anhand von selbst festgelegten Kriterien, welcher am ‚besten‘ fliegt. Die gewonnenen Daten werden im Mathematikunterricht ausgewertet, wodurch für die Kenntnisse der Kinder ein besonderer Praxisbezug geschaffen wird. So werden in diesem Projekt nicht nur theoretische Fachinhalte, sondern übergeordnete naturwissenschaftliche Denkweisen vermittelt. Mit diesem so einfachen wie genialen Konzept, bei dem die Schülerinnen und Schüler naturwissenschaftliches Denken sowie Datenerhebung und -analyse einüben, haben sich Gerl und Steger unter zahlreichen Projekteinsendungen für die Teilnahme am MINT-Festival qualifiziert. Sie schreiben damit eine Erfolgsgeschichte fort: Bereits bei den vergangenen Nationalen Science on Stage Festivals 2014 und 2016 war das Ludwig-Thoma-Gymnasium mit Thomas Gerl, Johannes Almer und Ernst Hollweck in Berlin vertreten. Beide Male hatten es ihre Projekte darüber hinaus auf das Europäische Festival im jeweiligen Folgejahr in London und Debrecen geschafft.
Nach einer sechsstündigen Anfahrt war ich endlich am Sonntag, den 14.10., in Wiesbaden angekommen. Gleich nachdem ich in der Jugendherberge eingecheckt hatte, ging das Programm auch schon los. In einer Gruppe von insgesamt 20 Schülern aus ganz Deutschland und zwei türkischen Schülern aus einem deutsch-türkischen Gymnasium in Istanbul zogen wir durch Wiesbaden am hessischen Landtag und an Villen von Richard Wagner und Alexej von Jawlensky vorbei bis zur Russischen Kirche auf dem Neroberg. Nach einigen Spielen zum Kennenlernen am Sonntagabend ging es am Montagmorgen zur Universität Mainz. Dort besuchten wir am Vormittag eine Vorlesung zu Teilchenbeschleunigern. Anschließend hatten wir die Möglichkeit, selbst den Teilchenbeschleuniger MAMI, den es seit 1979 an der Universität Mainz gibt, zu besichtigen. Im neusten Anbau MAMI-C werden Elektronenstrahlen auf eine Geschwindigkeit von bis zu 1,5 GeV beschleunigt. Da ein Linearbeschleuniger kilometerlang sein müsste, um solche Geschwindigkeiten zu erreichen, wird der Elektronenstrahl mit Hilfe von bis zu 5 Metern breiten und 450 Tonnen schweren Magneten umgelenkt, um so eine lineare Strecke mehrmals zu durchlaufen. Diese Strahlen werden dann benutzt, um die Struktur von subatomaren Teilchen wie Quarks zu untersuchen. Nach einem leckeren Mittagessen in der Mensa der Universität durften wir uns eine Vorlesung zu eben diesen Elementarteilchen und Bosonen, die für die Wechselwirkungen zuständig sind, anhören. Auf der Suche nach dem Higgs-Boson durften wir anschließend echte Detektorenbilder von Teilchenkollisionen am LHC des Cern auswerten. Das Higgs-Boson ist ein weiteres Elementarteilchen, das erst vor wenigen Jahren entdeckt wurde. Leider ist der Fund dieses Teilchens nicht gelungen, da wir noch Abertausende weitere Kollisionen hätten auswerten müssen, um genug Daten zu haben. Am Abend haben wir im Kino des Gutenberg-Gymnasiums, einer weiteren MINT-EC Schule, den Film „Illuminati“ angesehen. Am Dienstag waren wir am Vormittag damit beschäftigt, eine Paulfalle zu bauen. Mit Hilfe der Paulfalle gelang es uns, Moossporen innerhalb von zwei entgegenwirkenden elektrischen Feldern „einzufangen“. Dies sollte uns zeigen, wie beispielsweise Protonen, die mit Elektronen beschossen werden sollen, „festgehalten“ werden. Am Nachmittag hatten wir die Möglichkeit, in die verschiedenen Bereiche der Physik an der Uni Mainz Einblick zu gewinnen. Mit Hilfe eines Windkanals werden in der Meteorologie Hagelkörner oder Regentropfen untersucht. In einem anderen Experiment, dem sogenannten XENON1T -Experiment, wird versucht, dunkle Materie experimentell nachzuweisen. Abends gab es am Leibniz-Gymnasium, der anderen MINT-EC Schule in Wiesbaden, eine witzige Vorlesung zur Physik in Hollywood zu hören. Am Mittwochvormittag besuchten wir noch zusammen die Firma Eckelmann AG, welche ein Kontrollsystem für den Teilchenbeschleuniger an der Universität Heidelberg kreiert hat und verwaltet. Hier werden Krebskranke mit Schwerionen-Strahlen beschossen, um so Tumore zu beseitigen. Mit viel neuem Wissen reiste ich mittags wieder zurück nach Prien. Insgesamt hat sich die dreitägige Reise mit abwechslungsreichem Programm sehr gelohnt. Kilian Kirchner Bilder ©MINT-EC
Warum sollte man sich entscheiden, wenn man alles haben kann? Himmlischer Gesang von Engelschören, leise, mystische Musik aus der Natur und feierlich-pompöse Paukenschläge – die Sinfonie der Tausend bietet die volle Palette. Und nach 125 Jahren Bestehen lieferten die Münchner Philharmoniker im Jubiläumskonzert mal wieder eine wahre Meisterleistung, die wir live erleben durften. Los ging´s am Samstag, den 13. Oktober, auf den Tag genau 125 Jahre nach der Gründung der Philharmoniker. Voller Erwartungen fuhren wir, der Musikkurs der Q12 von Frau Osterhammer und einige Mitglieder des Orchesters, in den Gasteig nach München. Nach einer kleinen Stärkung vor Ort begann um 19 Uhr das Konzert. Wir reihten uns in die ca. 2000 Konzertbesucher ein, die ebenso wie wir auf die ersten Töne hinfieberten. Bevor es losging sprach der Kulturreferent ein paar einleitende Worte, dann öffnete sich die Tür und Valery Gergiev, der Dirigent, betrat den Saal. Bereits beim ersten Stück, der Psalmensinfonie, befanden sich 200 Musiker auf der Bühne. Mächtig erklang die moderne Vertonung der alttestamentarischen Psalmen von Igor Stravinsky durch den fast vollen Saal. Nach tosendem Applaus wurde das Konzert für eine halbe Stunde unterbrochen. Während sich das Publikum mit Getränken stärkte, wurde die Bühne umgebaut, um Platz für die 400 Künstler zu schaffen. Trotzdem platzte die Bühne aus allen Nähten, die Frauenstimmen mussten nach links und rechts in den Zuschauerbereich verlegt werden, nur so fanden die insgesamt drei Chöre, darunter die Augsburger Domsingknaben, das Orchester und die acht Solisten Platz. Der erste Teil der 8. Sinfonie von Gustav Mahler ist die Vertonung des Pfingsthymnus „Veni creator spiritus“. Nach 20 Minuten begann der zweite Teil, die musikalische Darstellung der Schlussszene aus Faust II. In diesem spätromantischen Stück zieht Mahler alle Register. Von fünffachem Fortissimo mit Pauken, Trompeten und Orgel wechselte das Heer der Musizierenden übergangslos zum Pianissimo. Beeindruckend war auch die Leistung des Dirigenten: Er koordiniert vom Pult aus eine riesige Zahl an Musikern, gibt jedem das Zeichen zum Einsatz und prägt auch noch die Interpretation des Meisterwerks. Kurz vor Schluss ertönte plötzlich eine mysteriöse Stimme, die körperlos durch den Saal schwebte. Erst nach einigen Takten entdeckten wir schließlich auf dem höchsten Balkon die Sängerin, die mit hoher, klarer Stimme den Part der Mater Gloriosa sang. Nach den prachtvollen und mächtigen Schlusstakten erfüllte ein gewaltiger Applaus den Konzertsaal. Bereits bei der Uraufführung 1910, die ebenfalls in München mit den Philharmonikern stattfand, dauerte dieser eine halbe Stunde und auch diesmal hielt er noch an, als wir den Saal schon verlassen mussten, um den Zug für die Rückfahrt zu erreichen. Voller Begeisterung und Euphorie machten wir uns auf den Heimweg und tauschten uns über das erlebte Musikspektakel aus. Die Wucht eines so großen Orchesters werden wir nie vergessen! Helena Wappmannsberger, Felix Schlosser, Alicia Pechan (Wiggerl-Blog) & Bernadette Osterhammer
Die Instagram-Links, die wir dazu schicken, sind für alle frei zugänglich. Abreise 1 Abreise 2 Tag 1 - Ankunft in ChicagoTag 2 - Die silberne Riesen-Bohne von ChicagoTag 2 - Skyline am SeeTag 2 - Chicago by night Tag 3 - LTG-Profis Tag 4 - Unsere Partnerschule Tag 5 - Großstadt Chicago 1Tag 5 - Großstadt Chicago 2Tag 5 - Großstadt Chicago 3Tag 5 - Großstadt Chicago 4Tag 5 - Großstadt Chicago 5 Sonnenaufgang am See - „starter“ Tag 6 Tag 6: Also doch... Unterricht!!!!!! Tag 6: Da könnt` das Streben hinführen… Tag 7: Handfest und gut! Wir Gäste zeigen uns von der besten Seite Tag 8: Ausflug in die Geschichte der USA 1Tag 8: Ausflug in die Geschichte der USA 2Tag 8: Ausflug in die Geschichte der USA 3Tag 8: Ausflug in die Geschichte der USA 4Tag 9/V1: Priener Schlager - beliebt wie nie!Tag 9/V2: Oder doch - „LTG rocks" Tag 10: Über den Dächern von Chicago
Seit 16.10. befinden sich die Teilnehmer unseres Indienaustauschs am LTG zum Gegenbesuch bei ihren Gastschülern. Im Auftrag unserer Online-Schülerzeitung 'Wiggerl-Blog' haben sie versprochen, uns täglich per Instagram zu informieren. Die Links, die sie uns dazu schicken, sind für alle frei zugänglich. Tag 1 - AnreiseTag 2 - Delhi Tag 3 - Am Mayo-College Tag 4 - Girlscollege & traditioneller indischer MarktTag 5 - Kamele gesatteltTag 6 - Dirndl und Digitalisierung - bayerischer Kulturaustausch in IndienTag 7 - Sport, Bildung & Unterhaltung Tag 8 - Leben und Tradition Tag 9 - Freundschaftliches Duell am Ende eines ereignisreichen TagesTag 10: Land, Leute, Abenteuer Tag 11: alltägliches, religiöses und koloniales Indien Tag 12 - Das Beste zum Schluss? Auf jeden Fall ein Höhepunkt: Das Taj MahalTag 13 - Rückflug: Das lässt tief blicken…
Dem kurzfristigen Aufruf zum abendlichen Sternegucken am 11. Oktober 2018 folgten eine interessierte Schülergruppe aus den beiden Q12-Kursen „Astrophysik“ und einige Physiklehrer. Während die schmale Mondsichel am Horizont verschwand, konnte man noch schnell einige Mondkrater durch das C8-Schulteleskop erkennen. Es folgten ein aufgrund des unruhigen Seeings leider nur verwaschener Jupiter, um den sich aber drei deutlich sichtbare Galileische Monde scharten. Im Laufe der folgenden Stunde wurde der Mars, der am höchsten stand, ins Visier genommen. Beim Saturn konnte man sehr schön die weit zu uns geneigten Ringe erkennen. Da immer nur ein Schüler durch das Teleskop schauen konnte, wurden die anderen auf eine Reise durch die erkennbaren Sternbilder genommen: Deneb im Schwan, Altair im Adler, Wega in der Leier, Arktur und Capella werden den anwesenden 12.Klasslern wohl noch genauso lange im Gedächtnis bleiben wie der Blick in die vielen Sterne der Milchstraße und der Kernbereich der entfernten Andromeda-Galaxie. Am „Reiterchen“ Alkor im großen Wagen konnte auch gleich noch ein Sehschärfetest vorgenommen werden. Bei dieser Fülle an Gestirnen konnte man auch leicht verschmerzen, dass wir es schlichtweg vergaßen, den Sternhaufen „The Great Cluster“ im Sternbild Herkules anzuschauen!