Der diabolische Eisbär - Theaterfahrt nach Salzburg / „Faust²“

Nach der Wiedereinführung der Theaterfahrten und der ersten gelungenen Exkursion nach München stand am Freitag, dem 13.12.2024, das nächste Highlight an: Schüler der Jahrgangsstufen 10, 11 und 12 machten sich in Begleitung von Herrn Koch, Herrn Wagner, Herrn Hauptmann und Frau Riehl auf den Weg nach Salzburg, um Goethes „Faust²“ im Landestheater anzusehen.

In Salzburg angekommen stärkten wir uns zunächst auf dem Christkindlmarkt. Mit Punsch und allerlei Leckereien flanierten wir über den Domplatz und ließen die charmante Atmosphäre der winterlichen Altstadt auf uns wirken. Gut gelaunt und voller Vorfreude ging es dann anschließend ins Landestheater.

Schon der wunderschöne, prunkvolle Theatersaal mit seinen samtbezogenen Sitzen und der imposanten Architektur beeindruckte uns sehr – nicht minder die Vorstellung selbst. Viele von uns hatten das Werk bislang noch nicht gelesen, manche besuchten sogar zum ersten Mal ein richtiges Theater.

Die Aufführung war eine auf zweieinhalb Stunden komprimierte Version von Goethes „Faust I“ und „Faust II“. Umso toller war es, wie es den wenigen Schauspielern gelang, mit einer zunächst minimalistisch gestalteten Kulisse das Publikum zu fesseln. Originelle Effekte trugen dazu bei. So wackelte Mephisto etwa am Anfang als aufgeplusterter Eisbär über die Bühne.

In „Faust I“ schließt der Gelehrte Faust einen Pakt mit Mephisto, der ihm verspricht, ihn von seiner Unzufriedenheit zu erlösen. Als Gegenleistung verlangt der Teufel Fausts Seele. Mephisto hilft ihm unter anderem dabei, einem jungen Mädchen, Gretchen, näherzukommen. Dies endet jedoch in einer Tragödie: Das junge Mädchen tötet am Schluss in ihrer Verzweiflung das uneheliche Kind, das aus ihrer Liebe zu Faust hervorgeht. Auch ihre Mutter und ihr Bruder kommen durch Fausts Handeln zu Tode. So nimmt das Stück ein schweres Ende.

Nach einer kurzen Pause begann der zweite Teil, in dem Faust selbst zunehmend zum Akteur des Geschehens wird. Gemeinsam mit Mephisto bereist er verschiedene Orte und Zeiten – bis hin zur Antike, wo er um die schöne Helena wirbt. Zwar war der komplexe Inhalt der Fortsetzung nicht immer leicht zu verstehen, doch die moderne Inszenierung beeindruckte trotzdem weiterhin – insbesondere wegen der aufwendigen Effekte, welche die Handlung eindrucksvoll untermalten.

Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass die zweite Theaterfahrt des LTG ein weiterer Erfolg war. Wir verbrachten einen stimmungsvollen Abend in Salzburg, genossen die zauberhafte Atmosphäre des Christkindlmarktes und hatten die Gelegenheit, ein weltliterarisches Werk in einer außergewöhnlichen Inszenierung zu erleben. Die Theaterfahrt wurde also auch dieses Mal begeistert angenommen – allein daran zu erkennen, dass sich knapp 70 Teenager dazu entschieden haben, ihren Freitagabend auf diese Weise zu verbringen. Gleichzeitig war es ein wunderbarer Adventsausflug. Wir freuen uns schon auf die nächste Theaterfahrt!

 

Sophia Fritz, 11c