Immer wieder ein Vergnügen ist der Besuch dreier Mitglieder der Legio II Italica, einer hiesigen Neigungsgruppe, die sich der experimentellen Archäologie verschrieben hat und mit unheimlichem Sachwissen zum römischen, aber auch keltischen Militärwesen aufwartet. So wurden zu Beginn v. a. die Unterschiede der beiden Bewaffnungen aufgezeigt, bevor die Schülerinnen und Schüler von den sympathischen Gästen sehr viel über die Entwicklung der römischen Ausrüstung erfuhren. Ein perfekter Abschluss der Caesar-Lektüre, mit der sich unsere 9. Klässler auseinandersetzen. Wir alle lernten viel dazu.
Wer wusste, z. B. dass…
…man mit einem römischen Gladius ohne Weiteres ein Autoblech durchschlagen könnte?
… sich die Form der Schilde durch den Einfluss germanischer Söldner von rechteckig zu rund wandelte?
… römische Legionäre Schuhe mit Spikes trugen u. a. auch in der Farbe Rot?
…eine römische Fibel (Gewandklammer) auch zur Pfeife umfunktioniert werden konnte?
… in Asterix-Heften im Gegensatz zu Hollywood-Produktionen sehr gut recherchiert wurde?
… man detaillierte Informationen Militärbüchern in lateinischer Sprache entnehmen kann?
… man im Heer Hörner und Pfeifen, aber keine Trommeln nutzte?
… die Römer auch schon eine Art „Schweizer Messer“ kannten?
… man im alten Rom zum Essen doch bereits eine Gabel nutzte?
…ein Legionär bis zu 50 kg täglich über 30 Meilen schleppen musste?
… es weit fliegende Wurfpfeile gab?
… man am Militär-Gürtel Münzen einarbeitete, um seine Stellung zu demonstrieren?
usw.
Insbesondere die zahlreichen Exponate machten den Vortrag sehr lebendig. Am Ende stand eine Fragerunde und die Möglichkeit die Schätze direkt zu begutachten und in die Hand zu nehmen. Einige unserer Zuhörerinnen und Zuhörer ließen sich auch gerne einkleiden bzw. ausrüsten. Herr Horack, alias Claudius Superius, ließ abschließend einen kürzlich erstandenen, sehr wertvollen originalen Siegelring durch die Reihen gehen. Das war wirklich „Antike zum Anfassen“. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr, denn jedes Jahr wächst die Sammlung und es gibt etwas Neues zu entdecken. Danke auch an Kelte Harald und Legionär Vitus für diesen interessanten Vormittag.
Bericht und Bilder: Anette Haberl