Besuch der Bayerischen Landesausstellung in Regensburg

Ein Kulturtag für den 10. Jahrgang

Am Mittwoch, den 13.10.2021, fuhren die Schüler der 10. Klasse nach Regensburg ins Haus der Bayerischen Geschichte. Begleitet wurden sie von uns, den 15 Teilnehmern des P-Seminars Geschichte. Bereits zuvor hatten wir im Rahmen des Seminars Schülerführungen durch die Landesausstellung „Götterdämmerung II – Die letzten Monarchen“ geplant und vorbereitet.

Was durch Besuche auf der Herreninsel eigentlich so einfach hätte werden können, stellte uns als P-Seminar vor größere logistische und immense planerische Herausforderungen. Ursprünglich war geplant, Führungen für eine Ausstellung zu konzipieren, die vor unserer Haustüre stattfinden sollte. Wie bei vielem anderen auch kam uns dabei die Pandemie in die Quere. Das Haus der Bayerischen Geschichte musste mit seinen Planungen von der Herreninsel in das eigene Museum nach Regensburg ausweichen, wir sprangen aber nicht entmutigt ab. Aus diesem scheinbar so deutlichen Hindernis wurde für uns im Laufe der Zeit interessanter Anreiz, den wir vor allem Dank der Hilfe von Frau Dr. Brüggemann schultern konnten, die uns als wissenschaftliche Mitkuratorin der Ausstellung stets mit Rat und Tat aktiv zur Seite stand und auf die wir zählen konnten, als sei sie der gute Geist unseres Seminars, der uns immer begleitete.

Bei der Fahrt zahlte sich schließlich unsere vielschichtige Arbeit aus: Wir durften den Zehntklässlern in kleineren Gruppen die Ausstellung vorstellen und ihnen von den Auswirkungen der Umbrüche der Jahrhundertwende und des ersten Weltkriegs auf die bayerischen Adelshäuser inmitten der europäischen Geschichte erzählen. Jede Klasse bekam eine Führung mit einem anderen thematischen Schwerpunkt: „Frauenleben - Frauenfreiheit“, „Herrscher und Beherrschte“, „Die Rolle der Frau in der Monarchie – Marie, Königin beider Sizilien“ und „Wittelsbacher Zeitenwende“. Dabei ging es beispielsweise um die Lebensgeschichten einzelner Adeliger, wie die der Kaiserin Sisi und ihrer Geschwister oder der Familie des Prinzregenten Luitpolds, aber auch um Allgemeineres: Wie hatten sich die Adeligen während des ersten Weltkriegs zu verhalten oder warum kam es danach zu den Revolutionen, die die Zeit der Monarchien beendeten?

Anschaulich wurden diese Themen durch verschiedene Gemälde, Fotografien und Büsten, aber auch durch zeitgenössische Kleidung und Uniformen, Fahrzeuge und viele weitere Ausstellungsstücke, die wir durch Anekdoten wieder ein bisschen zum Leben erweckten. Verstärkt durch die themengebundene farbliche und musikalische Gestaltung der Ausstellungsräume konnte der Museumsbesuch so als besonderes Erlebnis mit allen Sinnen wahrgenommen werden. Diese besonders eindrückliche Wirkung auf die Wahrnehmung aufgeschlossener Museumsbesucher ist Ergebnis der konzeptionellen Gestaltungsarbeit des Studios Duncan McCauley. Seine „Erzählenden Räume“ in der Landesausstellung sprechen die sinnliche und emotionale Wahrnehmung der Besucher an. Sie inspirieren und animieren durch die Verbindung von Architektur, inhaltlichen Themen und Medien zu einem dramaturgischen Ganzen.

 Beispielsweise thematisiert der erste Raum die Beerdigung König Ludwigs II. und ist vollkommen in schwarz gehalten.

Außerdem durften die Schüler das Panoramakino und die Dauerausstellung des Museums besuchen und in ihrer freien Zeit Regensburg mithilfe eines Programms der Seminarteilnehmer erkunden. Da das Haus der Bayerischen Geschichte sehr zentral und direkt an der Donau liegt, sind es nur ein paar Minuten Fußweg zu bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Steinernen Brücke. Sogar das Wetter war entgegen allen Ankündigungen erstaunlich sonnig für Mitte Oktober, und so stand auch einem gelungenen Stadtbesuch nichts im Wege. Wir hoffen, unser Ziel erreicht zu haben, einen interessanten Kulturtag in Regensburg zu organisieren, in dessen Zentrum der Besuch einer Bayerischen Landesausstellung stand, die ja ursprünglich ohne die Pandemie vor unserer Haustür auf der Herreninsel hätte stattfinden sollen.

Nach einem schönen, für alle inspirierenden und erlebnisreichen Ausflug kehrten wir abends nach Prien zurück.

Bericht: Rafaela Winkler und Andreas Hauptmann

Copyright Fotos: Haus der bayerischen Geschichte